Premiere des Films „Backes“: Ein starkes Zeichen für Erinnerungskultur und junge Kreative in Ostbelgien
Gregor Freches: „Der Blick zurück verbindet“
Am Abend des ersten Junis fand im Kino Corso in St. Vith die offizielle Premiere des Films Backes von Julien Kartheuser statt. Minister Gregor Freches, zuständig für Kultur, Sport, Tourismus und Medien der Deutschsprachigen Gemeinschaft, würdigte in seinem Redebeitrag das außergewöhnliche Projekt und die Bedeutung für die kulturelle Identität Ostbelgiens.
„Was wir heute Abend sehen, ist mehr als ein Film“, sagte Freches. Backes sei ein Stück gelebte Geschichte, erzählt aus der Perspektive eines jungen Menschen auf der Suche nach seinen Wurzeln. Im Zentrum steht der historische Brotbackofen im Dorf Recht – ein Ort, der zum Symbol wird: für Zusammenhalt, Erinnerung und das generationsübergreifende Teilen von Erfahrungen.
Besonders hervorgehoben wurde, dass Backes der erste Film ist, der offiziell im Rahmen des neuen Filmförderdekrets der DG unterstützt wurde. Mit einer Fördersumme von 5.000 Euro wurde nicht nur ein kreatives Projekt ermöglicht, sondern auch ein kulturpolitisches Signal gesetzt – für lokale Erinnerungskultur, für junge Filmschaffende und für neue Erzählweisen in und aus der Region.
„Julien Kartheuser hat uns mit Backes gezeigt, wie kraftvoll persönliche Geschichten sein können – gerade dann, wenn sie aus kleinen Orten kommen“, so der Minister. „Der Film erzählt von Verlust und Verdrängung, aber auch von Hoffnung und Wiederentdeckung. Er beweist, dass der Blick zurück nicht lähmt, sondern verbindet.“
Freches betonte weiter die Dynamik, die sich im belgischen Filmmarkt entwickelt – und dass auch Ostbelgien zunehmend als Drehort in den Fokus rückt. Produktionen im Schieferstollen oder auf der Eyneburg zeigen: Filmkunst ist heute auch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft angekommen.
Zum Abschluss dankte der Minister dem gesamten Filmteam – insbesondere Julien Kartheuser und Maud Rouxel – für ihr Engagement und ihren Mut, dieses Thema auf die Leinwand zu bringen.
„Es braucht keine Millionenbudgets, um bewegende Filme zu schaffen. Es braucht Herzblut, Beharrlichkeit – und Menschen wie dich, Julien. Danke für dieses Geschenk an unsere Region.“